Jungdeutscher Orden

Jungdeutscher Orden
Jungdeutscher Orden,
 
Abkürzung Jungdo, nationaler Kampfbund, gegründet 1920 von A. Mahraun, organisatorisch dem Deutschen Orden nachgebildet, vertrat sozialromantische Ziele, die geprägt waren vom Erlebnis des Krieges und der Jugendbewegung: Überwindung der Standes- und Klassengegensätze in einer nationalen »Volksgemeinschaft«; er trat in diesem Sinne für eine Reform der Staatsverfassung ein. Im Gegensatz zu den meisten Organisationen der Rechten forderte der Jungdo die deutsch-französische Zusammenarbeit auf allen Gebieten (einschließlich des militärischen). Ursprünglich gegen das Parteiwesen eingestellt, gründete er 1929 unter Führung von Mahraun die »Volksnationale Reichsvereinigung« als staatsbürgerliche Sammlungsbewegung, die sich 1930 mit der »Deutschen Demokratischen Partei« (DDP) zur »Deutschen Staatspartei« (DSTP) zusammenschloss. Nach dem Regierungsantritt Hitlers (Januar 1933) wurde der Jungdo in allen Ländern außerhalb Preußens verboten; in Preußen löste er sich selbst auf.

Universal-Lexikon. 2012.

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